
Gazastreifen: Hamas-Zivilschutz meldet 15 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben der Hamas-Zivilschutzbehörde mindestens 15 Menschen getötet worden. Wie Zivilschutzsprecher Mahmud Bassal am Samstag mitteilte, traf einer der nächtlichen Luftangriffe ein Wohngebiet in Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets. Dabei sei eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern getötet worden. Zudem habe es dutzende Verletzte gegeben.
Im Westen der Stadt Chan Junis seien fünf Menschen bei einem Drohnenangriff getötet worden, erklärte Bassal weiter. Der Angriff habe einer Gruppe von Menschen gegolten, die zusammengekommen war, um auf Lastwagen mit Hilfslieferungen zu warten.
Die Angaben des Zivilschutzes können nicht unabhängig überprüft werden. Die israelische Armee erklärte auf Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP, sie könne die Angaben ohne genaue geographische Koordinaten nicht kommentieren.
Die israelische Armee erklärte, die Luftstreitkräfte hätten im Verlauf des vergangenen Tages mehr als 100 Ziele im Gazastreifen angegriffen, darunter Mitglieder von Terrororganisationen, "militärische Strukturen, Wege im Untergrund und weitere terroristische Infrastruktur".
Die humanitäre Lage im Gazastreifen, in den seit vergangenem Montag nach mehrwöchiger Blockade wieder Hilfslieferungen gelangen, verschärft sich nach palästinensischen Angaben indes weiter. Die Verwaltung der Stadt Gaza warnte vor einem "möglichen großflächigen Wassermangel". Der Krieg habe die Wasserinfrastruktur im Gazastreifen in weiten Teilen beschädigt. Es mangele an Material für Reparaturen, weshalb große Teile der Bevölkerung anfällig für Wassermangel seien. Laut der Verwaltung werden steigende Temperaturen die Notlage weiter verschlimmern.
Der Gaza-Krieg war durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden, bei dem nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet wurden. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 57 Geiseln von den Islamisten festgehalten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 53.900 Menschen getötet.
D.Petit--PS