
Verbraucherstimmung: Steigende Einkommenserwartungen stoppen Abwärtstrend

Nach drei Rückgängen in Folge ist der Abwärtstrend beim Konsumklima vorerst gestoppt. Der Konsumklima-Indikator für Oktober 2025 legte im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Zähler auf minus 22,3 Punkte zu, wie das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Donnerstag mitteilten. Wesentlicher Grund für die aktuelle Verbesserung ist demnach der Anstieg der Einkommenserwartung.
"Die Einkommensaussichten - als zentrale Einflussgröße für das Konsumklima - konnten sich von vier Punkten wieder auf 15 Punkte verbessern und haben damit den Einbruch des Vormonats vollständig ausgeglichen", erklärte NIM-Konsumklimaexperte Rolf Bürkl. "Ob dies den Beginn einer nachhaltigen Trendwende markiert, ist mehr als ungewiss", fügte er gleichwohl hinzu. "Denn nach wie vor weist das Konsumklima ein überaus niedriges Niveau auf."
Bürkl verwies auf "die geopolitische Lage, Sorgen um den Arbeitsplatz und wieder zunehmende Inflationsängste". Diese dürften demnach "einer durchgreifenden Erholung momentan eher im Wege stehen".
Die Neigung der Verbraucherinnen und Verbraucher, Anschaffungen zu tätigen, bleibt laut GfK und NIM entsprechend gering. Hohe Preise für Lebensmittel und Energie sorgten für eine anhaltende Kaufzurückhaltung. Zusätzlich verstärke die geopolitische Lage die Verunsicherung und nehme den Konsumenten Planungssicherheit. Daher scheuen nach Auffassung der Forscher derzeit viele Menschen vor größeren Anschaffungen wie Möbeln oder Elektrogeräten zurück.
Auch die Konjunkturerwartungen der Verbraucher für die nächsten zwölf Monate trüben sich den Forschern zufolge weiter ein. Eine durchgreifende Erholung der deutschen Wirtschaft werde nicht erwartet. Damit stünden die deutschen Konsumenten "im Einklang mit dem Großteil der Wirtschaftsexperten, die kürzlich ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr nach unten korrigiert haben".
Das Konsumklima gilt als wichtiger Indikator für das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher, welches wiederum eine wichtige Säule der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland ist. GfK und NIM führen dafür monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 4. bis zum 8 September rund 1000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich dabei auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.
Q.Vincent--PS