Klingbeil wünscht sich "Kraft und Mut für große Rentenreform" im kommenden Jahr
SPD-Chef und Finanzminister Lars Klingbeil wünscht sich eine "große Rentenreform" bereits im kommenden Jahr. "Ich wünsche mir, dass wir im kommenden Jahr die Kraft und den Mut für eine große Rentenreform haben", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Er sei sicher, dass die vor wenigen Tagen eingesetzte Rentenkommission dafür "sehr gute Vorarbeit" leisten werde. Die Kommission soll Mitte kommenden Jahres Ergebnisse liefern.
Geplant ist eine tiefgreifende Reform, die das Grundproblem lösen soll, dass immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer immer mehr Rentnerinnen und Rentner finanzieren. Klingbeil sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", Ziel sei, dass Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, eine "auskömmliche Rente" erhalten.
Der Minister verteidigte den Vorschlag, den Renteneintritt nicht mehr an das Lebensalter, sondern an die Jahre der Beitragszahlung zu knüpfen. "Was ist davon zu halten, wenn schlaue Akademiker in Talkshows große Reformen fordern, und beim Vorschlag, sie selbst müssten womöglich etwas länger einzahlen, weil sie später angefangen haben zu arbeiten, dagegen sind? Da wundere ich mich schon." Klingbeil betonte: "Wir müssen über alles diskutieren."
Er warb dafür, dass auch Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen sollten. "Dafür kämpfe ich, seitdem ich im Bundestag bin", sagte er der Zeitung. "Das wäre nur ein kleiner Beitrag zur Stabilisierung des Systems, aber ein sichtbarer Schritt für mehr Gerechtigkeit."
Klingbeil betonte, die SPD sei "die treibende Kraft, wenn es darum geht, das Land wieder nach vorn zu bringen. Der Status quo ist unser Gegner". Solle Deutschland ein starkes Land bleiben, "werden wir alle im neuen Jahr den Mut zu einschneidenden Veränderungen aufbringen müssen.
L.Lefevre--PS